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Start-up

New Work

„New Work“ ist gemäß dem Philosophen Fritjhof Bergmann, der den Begriff maßgeblich geprägt hat, zum einen die Suche danach, was man im beruflichen Kontext "wirklich, wirklich will". Aus Sicht von Unternehmen ist es aber auch ein Ansatz zum „Neuerfinden von Organisationen“, um das gleichnamige Buch („Reinventing Organizations“) von Frederic Laloux zu paraphrasieren. Die meisten Unternehmensstrukturen sind nach wie vor streng hierarchisch und erinnern in ihren Funktionsweisen geradezu an Monarchien.

Als Gesellschaft haben wir uns in den vergangenen Jahrhunderten aber stark weiterentwickelt, vom Feudalismus hin zu partizipatorischen Demokratien, die sicher stellen, dass jeder unabhängig von Stand und Vermögen das gleiche Recht hat, gehört zu werden und mitentscheiden zu dürfen. Sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter fragen sich zusehends: Ist dieser Unterschied noch zeitgemäß?

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Jeder New Work-Prozess ist einzigartig.

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Strukturen

Es ist bemerkenswert, dass selbst die sozial engagiertesten Unternehmen oftmals intern Strukturen leben, die die meisten von uns wohl kaum in einem anderen Rahmen, sei es Freunde oder Familie betreffend, geschweige denn im politischen Rahmen jemals akzeptieren würden.

Anstatt Entscheidungsfindungsprozesse organisch bottom-up wachsen zu lassen, wie es uns die Natur vormacht, werden die meisten Entscheidungen unilateral top-down getroffen. Von wichtigen Fragen, wie der Verteilung von Posten und Gehältern, bis hin zu kleineren Detailfragen, wie dem Aussuchen des Lokals für die Weihnachtsfeier, haben viele Unternehmen ständig mit Konflikten zu tun, die aus suboptimalen Entscheidungsfindungsprozessen resultieren.

Denkprozess

Wenn ich mich gemeinsam mit Unternehmen, Behörden oder anderen Organisationen auf die Reise mache, um im Rahmen von New Work neue Wege zu beschreiten, die den Arbeitsort angenehmer, fairer und inklusiver machen, beginnt dieser Prozess - ironischerweise - meist mit der Arbeit mit Führungskräften.

Dies ist der Fall, weil es im derzeitigen Paradigma anders kaum möglich ist, nachhaltige Veränderungsprozesse anzustoßen, die darauf ausgelegt sind, das Unternehmen zu modernisieren und alteingefahrene Muster zu transzendieren. Man kann einen solchen Transformationsprozess nur nachhaltig harmonisch gestalten, wenn auch diejenigen, die aktuell befugt sind, Entscheidungen mehr oder weniger im Alleingang zu treffen, diesen Weg tatsächlich mitgehen wollen – andernfalls droht man lediglich Unruhe und Chaos zu stiften.

Trendwechsel

Der Boom in der Tech-Industrie hat in den vergangenen 25 Jahren viel dazu beigetragen, dass Unternehmen begonnen haben zu überdenken, wie ein Arbeitsort aussehen sollte oder könnte. Im Zuge der Pandemie wurde das lange belächelte Home Office plötzlich salonfähig.

Im Zuge allgegenwärtigen Fachkräftemangels ist für viele Unternehmen ohnehin die Frage nicht mehr nur noch, wie man die beste Performance aus seinen Mitarbeitern herauskitzelt, sondern auch wie man sie langfristig halten kann. Studien zeigen, dass ergonomische Arbeitsmöbel, höhenverstellbare Schreibtische, Ruheräume und einen Kicker im Büro aufzustellen zwar durchaus dazu beitragen, die Arbeitsatmosphäre deutlich zu verbessern, aber nur bedingt dazu taugen, Mitarbeiter zu halten, wenn die Konkurrenz mit einem besseren Gehalt lockt.

Was tatsächlich einen deutlich größeren Einfluss auf die Mitarbeiterfluktuation hat als solche Maßnahmen ist, ob sich Mitarbeiter wirklich gehört fühlen und eine echte Teilhabe am Unternehmen spüren. 

Neue Herausforderungen

Der Vormarsch von Künstlicher Intelligenz, zunehmender Automatisierung und dezentraler Technologien über die letzten Jahre zeigt, dass Unternehmen sukzessive gezwungen werden, die Beziehung zu ihren Mitarbeitern zu überdenken.

Verschiedene Regierungen bringen angesichts dieser Trends immer wieder die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens ins Spiel, einige entsprechende Pilotversuche laufen bereits in Europa. Man möge sich einmal fragen: Wie viele der Mitarbeiter würden morgen noch zur Arbeit kommen, wenn sie genau so viel verdienen würden, wenn sie einfach zu Hause blieben? Ist die Antwort „vermutlich niemand“, dann ist es höchste Zeit, die Grundwerte, die ein Unternehmen verkörpert, zu hinterfragen.

Was ist der Zweck eines Unternehmens? Geht es ausschließlich darum, Geld zu verdienen? Wenn ja, so ist das natürlich vollkommen in Ordnung. Aber wie erfolgreich wird man damit sein, wenn die besten Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen, sobald sie ein lukrativeres Angebot erhalten?

Die Sinnfrage

Unternehmen sind der Zusammenschluss von Menschen und Ressourcen zwecks Erreichen eines übergeordneten Ziels. Ist dieses Ziel ausschließlich monetär definiert, fühlt sich der Mensch oft nicht ausreichend wertgeschätzt.

Wie kann man dies ändern?

Eine Art darüber nachzudenken, ist ein Leitbild zu formulieren, sich und der Belegschaft die Sinnfrage zu stellen: Was machen - und wollen - wir hier eigentlich?

Die meisten Veränderungsprozesse beginnen mit Workshops, die sich auf die wahren Werte des Unternehmens konzentrieren. Was will das Unternehmen wirklich? Und welche Opfer wäre es bereit, zu bringen, um diese Ziele zu erreichen? Nur wenn absolute Klarheit über die Ziele und Werte besteht, die den Wunsch nach Veränderung antreiben, kann eine nachhaltige Transformation umgesetzt werden, sodass eine neue Form der Organisationsstruktur entsteht.

DER WEG ZUM ZIEL

Es braucht Mut, den ersten Schritt in diese Richtung zu gehen, und keiner dieser Prozesse kann noch sollte überstürzt werden. Meine Rolle bei diesen Transformationen ist die eines Facilitators. Analog zur Arbeit einer Hebamme kann ein Facilitator den Prozess nur begleitend beeinflussen, Unterstützung bieten und Tipps und Tricks geben - die eigentliche Arbeit muss aber von denen geleistet werden, die eine neue Arbeitskultur ins Leben rufen möchten.

Durch Einzelgespräche mit Führungskräften, Team-Workshops, Brainstorming-Sitzungen und einer Vielzahl innovativer Tools wird der Weg zur Kernmission und den fundamentalen Grundwerten des Unternehmens freigelegt. Wenn die Mitarbeiter:Innen eine gemeinsame Vision davon haben, was sie gemeinsam erreichen wollen, kann diese Schritt für Schritt in die Realität umgesetzt werden.

Nichts davon geht über Nacht und es gibt auch keine "One-size-fits-all"-Pauschallösungen. New Work ist kein Dogma, sondern ein holistischer Ansatz, um mehr Präsenz und Menschlichkeit in die Arbeitskultur und den Alltag einzubringen, von dem alle Mitarbeiter:Innen und das Unternehmen gleichermaßen profitieren.

Interessiert? Nehmen Sie Kontakt auf und lassen Sie uns neue Wege beschreiten!

Es ist nie zu spät, den ersten Schritt zu machen.

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